Leo Anton Carl de Ball

 

Deutscher Astronom

 

*  23.11.1853 in Lobberich

† 13.12.1916 in Wien

 

L. de BallLeo de Ball wurde am 23. November 1853 in Lobberich im Rheinland geboren. Seine Eltern besaßen eine Samtfabrik, und so wuchs er wohlbehütet auf und genoss eine ausgezeichnete Erziehung. Das Gymnasium besuchte er in Paesdonck/Belgien. Abitur machte er 1870 in Münster. In Berlin und Bonn studierte er unter anderem bei Weierstraß, Helmholz, Clausius und Lipschitz. Daneben hörte er zoologisch-botanische sowie auch chemische Vorlesungen.
Am 3. Februar 1877 wurde er in Bonn promoviert, zwei Jahre später legte der die Lehramtsprüfung für Mathematik und Physik ab. Im November 1878 wurde de Ball Assistent an der herzoglichen Sternwarte in Gotha unter Carl Nikolaus Adalbert
Krueger.

Von 1881 bis 1883 Astronom an der Sternwarte Bothkamp .

1883 trat de Ball eine Stelle an der Sternwarte in Ougrèe bei Lüttich unter Prof. Floie an. Als 1891 die neue Sternwarte in Uccle bei Brüssel vollendet war und Folie dort Direktor wurde, übersiedelte de Ball mit ihm nach Brüssel. Das königliche Anstellungsdekret war bereits ausgefertigt, als er den Ruf von Kuffner nach Wien erhielt.

Die nächsten 25 Jahre (1891 – 1916) war de Ball Direktor der Kuffner-Sternwarte in Wien.

Unerwartet verstarb de Ball am 12. Dezember 1916 an den Folgen einer plötzlichen Erkrankung.

 

 

 

 

 

Arbeitsgebiete

Auf Bothkamp am 3.09.1882 Entdeckung des Asteroiden Athamantis (230). De Ball hatte in dieser Nacht eigentlich den Asteroiden (12) Victoria beobachten wollen

 

in Lüttich beschäftige er sich mit Doppelsternmessungen, Parallaxenmessungen, Meridiankreisbeobachtungen und theoretischen Arbeiten, meist himmelsmechanischer Natur.

In Wien begann Leo de Ball mit Untersuchungen am Heliometer über die Fehler der Skalenteilung, den Fokus und die Temperaturabhängigkeit, die es ihm schließlich 1899 erlaubten, mit den eigentlichen Beobachtungen am Parallaxenprogramm zu beginnen.
De Ball hatte eine Liste von 252 Sternen der 2. bis 6. Größenklasse aufgestellt, die möglichst gleichmäßig über den Himmel vom Nordpol bis zu einer Deklination von +30° verteilt waren. Für dieses Programm konnte er auch die Sternwarten in Bamberg und Göttingen sowie das Yale-Observatorium gewinnen. Bis 1908 wurden immerhin 16 Parallaxen veröffentlicht. Das klingt nicht viel, man sollte aber bedenken, dass 1908 weltweit erst rund 100 Parallaxen gemessen worden waren; ein Achtel aller Messungen wurden also auf der Kuffner-Sternwarte gewonnen.

 

 

Er veröffentlichte einige bedeutende Werke, darunter mehrere Werke über die Eigenbewegung des Sonnensystems (1877), Sphärische Astronomie (1912), und Tabellen zur Refraktion (Brechung) des Lichts in der Atmosphäre (1906).

 

 

 

Weblinks:

 

WIKIPEDIA: Leo Anton Carl de Ball